Thomas, normalerweise selbstbewusst und entschlossen, fühlt sich in letzter Zeit blockiert. In Meetings, in denen er früher gerne das Wort ergriff, schweigt er plötzlich. Entscheidungen, die ihm sonst leichtfielen, erscheinen nun als unüberwindbare Hürden. Seine Kollegen fragen sich, was los ist. Niemand ahnt, dass es mit einer Präsentation vor einigen Wochen zusammenhängt, bei der Thomas’ Ideen vom Vorstand regelrecht in der Luft zerrissen wurden. Dieses Erlebnis hat ihn tief verunsichert und eine emotionale Blockade ausgelöst.
Wie entstehen solche Blockaden?
Emotionale Blockaden wirken wie unsichtbare Fesseln, die verhindern, dass du dein volles Potenzial ausschöpfst. Sie entstehen oft durch negative Erfahrungen, tief sitzende Ängste oder unverarbeitete Emotionen. Diese Erlebnisse beeinflussen, wie du auf neue Herausforderungen reagierst, oft ohne dass dir das bewusst ist. Neurobiologisch betrachtet, werden solche Blockaden durch überaktive Stresszentren im Gehirn, wie die Amygdala, ausgelöst, die in bestimmten Situationen Alarm schlagen.
Stell dir vor, du sitzt am Steuer und musst plötzlich eine enge Kurve fahren. Obwohl du weißt, wie das geht, fühlst du dich starr, dein Herz rast, und deine Hände zittern. Das liegt daran, dass die Amygdala, das Stresszentrum deines Gehirns, Alarm schlägt und die Aktivität des präfrontalen Kortex drosselt, der für klares Denken und Kontrolle zuständig ist. Statt ruhig zu reagieren, fühlst du dich gelähmt und unsicher.
Auswirkungen auf deinen Job
Emotionale Blockaden können dazu führen, dass du zögerst, Entscheidungen zu treffen, und dich aus wichtigen Diskussionen zurückziehst. Das beeinträchtigt nicht nur deine eigene Leistung, sondern auch die Dynamik innerhalb des Teams. Wenn Unsicherheit und Zurückhaltung das Verhalten prägen, kann dies zu einer Atmosphäre des Misstrauens führen, in der Mitarbeitende zögern, ihre eigenen Ideen einzubringen oder Verantwortung zu übernehmen. Für Führungskräfte ist dies besonders problematisch, da ihre Unentschlossenheit als Schwäche wahrgenommen werden kann, was langfristig die Teammoral und das Vertrauen in die Führung untergräbt.
Wenn Mitarbeitende das Gefühl haben, dass ihre Führungskraft nicht in der Lage ist, klare Entscheidungen zu treffen, können sie das Vertrauen in die Vision und Richtung des Unternehmens verlieren. Dies führt zu einer Abwärtsspirale, in der die Effektivität des gesamten Teams schwindet und letztlich die Leistungsfähigkeit der gesamten Abteilung beeinträchtigt wird.
Konkrete Tipps zur Überwindung emotionaler Blockaden
✅ Reframing: Betrachte negative Erlebnisse aus einer anderen Perspektive. Eine abgelehnte Idee könnte als Chance gesehen werden, deine Fähigkeiten weiterzuentwickeln, anstatt sie als Versagen zu betrachten.
✅ Tagebuch mit Fokus auf Erfolge: Halte täglich kleine Erfolge in einem Tagebuch fest, um den Fokus von negativen Erlebnissen auf positive Leistungen zu lenken und dein Selbstvertrauen zu stärken.
✅ Atemübungen zur Beruhigung: Die 4-7-8-Atemtechnik hilft dir, in stressigen Situationen einen klaren Kopf zu bewahren: Vier Sekunden einatmen, sieben Sekunden halten, acht Sekunden ausatmen.
✅ Visuelle Anker: Setze einen visuellen Anker, wie ein Foto oder ein Symbol, das positive Erinnerungen und Gefühle hervorruft, um dich in schwierigen Momenten zu zentrieren.
✅ Körperliche Bewegung: Nutze gezielte körperliche Aktivitäten, um emotionale Blockaden zu lösen. Ein Spaziergang oder leichtes Joggen kann dabei helfen, den Kopf frei zu bekommen und die körperliche Anspannung abzubauen. Während der Bewegung fokussierst du dich bewusst auf das Thema, das dich blockiert, und lässt es gedanklich los. Körperliche Aktivität kann den Geist entspannen und neue Perspektiven eröffnen.
Wie Coaching dir helfen kann
Ein erfahrener Coach kann dir helfen, diese Blockaden zu erkennen und schrittweise abzubauen. Durch gezielte Fragen und spezielle Techniken wirst du unterstützt, neue Perspektiven zu entwickeln und dein Selbstvertrauen zurückzugewinnen – vorausgesetzt, die Blockaken sitzen nicht zu tief oder ihnen liegen schwere Traumata zugrunde. In dem Fall solltest du einen Therapeuten aufsuchen, der über spezialisierte Methoden verfügt, um dir zu helfen. So oder so erfordert dieser Prozess Mut und Selbstreflexion, kann aber zu einer tiefen inneren Befreiung und neuen beruflichen Erfolgen führen.
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Autorin: Elke Antwerpen