Schaut man sich auf den Chefetagen um, lassen sich gravierende Führungsfehler entdecken. Damit sind weder kleineren Unachtsamkeiten, noch ein unüberlegter Satz gemeint. Solche Fehltritte lassen sich schnell ausbügeln, indem man sich entschuldigt. Es ist eher die Haltung, mit der Sie ihre Rolle ausfüllen oder den Mitarbeiter:innen begegnen.
Ein falsches Führungsverständnis oder unfähige Führungskräfte legen ganze Organisationen lahm. Der Umgang mit den Menschen innerhalb einer Organisation ist besonders in einer Zeit, in der Fachmangel herrscht, ein kritischer Erfolgsfaktor und entscheidet über die Überlebensfähigkeit eines Unternehmens.
Hier eine Liste der häufigsten Fehler von Führungskräften:
- Sie interessieren sich mehr für die Leistung als für das Zwischenmenschliche
- Sie loben zu wenig und geben selten konstruktives Feedback
- Sie formulieren weder klare Ziele noch ihre Erwartungen
- Sie mischen sich zu viel ins Operative ein
- Sie treffen nicht nachvollziehbare Entscheidungen
- Sie geben zu viel vor, statt Raum für Entfaltung zu lassen
- Sie setzen Veränderungen zu schnell um
- Sie stehen nicht zu ihren Fehlern und lassen keine Kritik zu
- Sie gehen Konflikten aus dem Weg
- Es mangelt ihnen grundsätzlich an Empathie und Feingefühl
Es gibt jede Menge Gründe, warum Mitarbeiter:innen unzufrieden sind und Ziele nicht erreicht werden. Einer davon ist, dass der Schwerpunkt in der Führungskräfteentwicklung oftmals auf Tools und Techniken liegt, wie Mitarbeiter schneller dazu zu bekommen sind, das von ihnen Erwünschte zu tun. Auf diese Weise entwickelt sich ein etwas schräges Bild, nämlich dass Mitarbeiter mit Tricks dazu bewegt werden müssen, das von ihnen Erwartete zu tun. Ein bisschen erinnert mich dies an eine Vertriebsschulung, in der Manipulationstechniken vermittelt werden, die den Kunden – ungeachtet der Widerstände – zum Kauf bewegt werden sollen. Das sind dann die Kunden, die im Anschluss gleich wieder retournieren oder stornieren. Es ist eben doch nicht egal, wie man zum Ziel kommt.
Es gibt einen Unterschied zwischen überzeugen und überreden, so wie es auch einen Unterschied gibt zwischen einer Führungskraft und einer Führungspersönlichkeit. Führungskräfte sind nicht selten System getriebene Managertypen, die nur mit dem Strom auf der Karriereleiter nach oben schwimmen können. Führungspersönlichkeiten weisen ein unverwechselbares Profil vor. Sie haben Ecken und Kanten und motivieren über ihre Vorbildfunktion ihre Mitarbeiter:innen zu leidenschaftlichem Engagement und Höchstleistungen.
Autorin: Elke Antwerpen
