Wie du die Zeit anhältst Elke Antwerpen November 1, 2024

Wie du die Zeit anhältst

Kaum ist Montag, schon ist wieder Freitag – und alles dazwischen? Eher verschwommen. Routine schluckt nicht nur Energie, sondern lässt auch die Zeit verfliegen. Das Gute ist: Wir können das ändern! Der Trick dahinter ist der Novelty-Effekt – ein psychologisches Phänomen, das uns zeigt, wie sehr unser Gehirn Neues liebt. Hier erfährst du, warum Routine die Zeit auf „Speed“ stellt, wie Abwechslung Erlebnisse dehnt und wie du das Ganze in deinem Alltag clever für dich nutzen kannst.

Der Novelty-Effekt – und wie er funktioniert
 

Der Novelty-Effekt bringt genau das auf den Punkt: Neues prägt sich einfach besser ein. Unser Gehirn liebt Abwechslung und speichert neue Eindrücke mit voller Energie und Aufmerksamkeit ab. Jeder neue Reiz ist wie eine kleine, überraschende Entdeckungstour für unsere grauen Zellen. Routine dagegen? Die läuft im Autopilot-Modus. Klar, das spart Energie, ist effizient und für den Alltag oft auch nötig – aber die Zeit zieht sich so zusammen, dass ganze Wochen im Nachhinein wie ein Wimpernschlag wirken. Das ist auch der Grund, warum sich der erste Arbeitstag nach einem Urlaub oft länger anfühlt: Die vielen neuen Eindrücke fordern unser Gehirn, und die Zeit „dehnt“ sich im Erleben.

Der Trick ist also: Je mehr Neues du erlebst, desto „reicher“ und intensiver fühlt sich die Zeit an. Denn jeder frische Impuls, jedes kleine Abenteuer bleibt als Anker in deinem Gedächtnis – und lässt dich den Tag ganz anders wahrnehmen.

Warum der Novelty-Effekt den Alltag interessanter macht
 

Während es im Job manchmal sogar ganz angenehm ist, dass die Zeit nur so dahinfliegt, sieht das am Wochenende oder im Urlaub oft ganz anders aus – da könnte die Zeit ruhig mal eine Ehrenrunde drehen! Tatsächlich lässt sich der Novelty-Effekt aber auch im Job-Alltag gut nutzen, um mehr Erfüllung und interessante Momente zu erleben. Wer bewusste Abwechslungen einbaut, macht seinen Tag nicht nur spannender, sondern schafft auch mehr Erinnerungen und bleibende Eindrücke. Das gibt dir im Rückblick nicht nur das Gefühl, dass mehr passiert ist, sondern sorgt auch für echte Highlights in der Woche.

Also, warum nicht einfach ein bisschen mehr „Neues“ in den Job-Alltag bringen? Ob ein Tapetenwechsel im Büro oder ein Lunch mit dem Kollegen aus einer anderen Abteilung – jede kleine Änderung weckt das Gehirn, holt dich aus dem Autopilot-Modus und macht deinen Tag interessanter.

So lässt du Zeit „langsamer“ vergehen
 

Mit ein paar kleinen Tricks holst du den Novelty-Effekt in deinen Alltag. Hier ein paar Ideen, wie du deine Zeit „verlängern” kannst:

  • Neue Aufgaben übernehmen und dazulernen: Hol dir regelmäßig frische Impulse in deinen Job – sei es ein neues Tool, eine Zusatzaufgabe oder eine kleine Fortbildung. Solche Veränderungen halten den Kopf wach und machen die Woche (zeit-)reicher.
  • Gedächtnisanker setzen: Notiere am Ende des Tages besondere Erlebnisse, Gespräche oder Erfolge, die dir wichtig sind. Diese kleinen Rückblicke schaffen Erinnerungen, die das Gefühl vermitteln, dass die Zeit sinnvoll gefüllt war.
  • Perspektivenwechsel im Büro: Mach kleine „Mini-Reisen“, indem du für einen Tag den Arbeitsplatz mit einer Kollegin oder einem Kollegen tauschst, eine kurze Job-Rotation ausprobierst oder an einem Mentoring teilnimmst. Der Wechsel sorgt für neue Eindrücke und bringt frische Perspektiven in den Alltag.
  • Brainstorming-Walks und Meeting-Free Mondays: Halte Meetings draußen im Gehen ab, um Ideen und Energie zu tanken. Und um die Woche mal anders zu starten, kannst du sie beispielsweise an einem Montagmorgen ganz streichen – das gibt Fokus für Kreatives und bleibt dir intensiver im Kopf.
  • Blind Lunches: Gehe mit zufällig ausgewählten Kollegen zu Mittag essen. So lernst du andere Perspektiven kennen und überraschende Gespräche sorgen für neue Impulse.
  • Skill-Share: Plane kurze, knackige Sessions ein, in denen Kolleginnen und Kollegen einen speziellen Trick oder eine Fähigkeit in 15 Minuten erklären. Oft inspirieren solche Mini-Workshops durch kleine Kniffe, die den Arbeitsalltag bereichern.
  • Zufallswecker setzen: Lass dich einmal am Tag von einem „Zufallsalarm“ überraschen – sei es für einen kurzen Gedankenaustausch, eine inspirierende Idee oder ein kreatives Brainstorming. Spontanen Pausen lockern die Routine auf und sorgen für ein wenig frischen Wind.

Solche kreativen Impulse helfen, die Routine immer wieder in kleine Abenteuer zu verwandeln. Vielleicht findest du ja sogar etwas, das dir auch im Urlaub oder am Wochenende den ein oder anderen „Erinnerungsanker“ schenkt!

Autorin: Elke Antwerpen